Die Bewertung der Nachhaltigkeit erfolgt an Hand der ESPA Schlüsselkriterien, die von der TU München in Zusammenarbeit mit international anerkannten Fachleuten erstellt wurden und folgende Bereiche umfasst: Logistik, Herstellung, Verträglichkeit, Nutzung, Unternehmenskultur und CSR.
Ausgezeichnet wurde jeweils eine herausragende Produktinnovation in der Kategorie Hardware Ski, Hardware Snowboard, Accessories und Fabrics & Fibers, in der Kategorie Textile aufgrund der großen Vielfalt und Qualität der Bewerber zwei. Im Bereich Footwear konnte in diesem Jahr kein Produkt die hohen Umweltstandards des Award erreichen, daher wurde hier kein Preis vergeben.
Gewinner Hardware Ski – Völkl Amaruq eco
Der „Amaruq eco“ ist ein serienreifer Konzept-Ski nach dem „Wood-Only“ Prinzip und überzeugt durch einen hohen Recycling-Anteil. Der neue Tourenski von Völkl wird nahezu komplett aus FSC zertifiziertem Holz aus heimischen Wäldern produziert. Technisches Highlight ist der komplette Verzicht auf eine übliche Glasfaser-Begurtung. Diese wurde zu 100% durch eine spezielle Anordnung verschiedener Furnierlagen aus Holz ersetzt – und das ohne die Funktionalität oder Fahrperformance des Ski zu beeinträchtigen. Die Lauffläche des „Amaruq eco“ ist zu 100% aus ehemaligen Belagresten gefertigt, so genanntes Regranulat, für die Kanten wird ein Stahl mit einem Recyclinganteil von 60% verwendet.
Einzigartig bei der Herstellung des AMARUQ eco ist die Verklebung der Komponenten: Statt mit herkömmlichem Epoxid erfolgt sie mittels BIO-Harz, das aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Aber nicht nur bei dem Ski, sondern auch bei der Verpackung achtet Völkl auf den Umwelt-Aspekt: Der AMARUQ eco wird in einer eigenen Tasche aus abbaubarer Naturfaser ausgeliefert. Jedes Modell des aufwändig gefertigten Ski trägt als Gütezeichen „Made in Germany“ eine Plakette mit geprägter Seriennummer. Der Ski ist für anspruchsvolle Tourengeher mit hohem Umweltbewusstsein konzipiert und ist seinen Maßen nach zwischen Freeride- und Alpinski anzusiedeln.
Jurybegründung: Völkl beweist mit dem Tourenski Amaruq Eco, dass sich Nachhaltigkeit und technische Leadership nicht ausschließen. Die Produktion im Werk in Straubing erfüllt sowohl von technischer Seite als auch unter ökologischen Gesichtspunkten höchste Ansprüche, aber auch Logistik, Materialauswahl, Energieversorgung sowie die gesamte Unternehmenskultur haben Vorbildcharakter bei der Herstellung von Sportgeräten.
Gewinner Hardware Snowboard – Atomic Poacher Premium Renu
Atomic konnte die Jury mit seinem ökofreundlichen Splitboard überzeugen. Das Touren-Snowboard besteht aus einem Pappelholzkern und speziell verleimtem Eschenholz. Ein Teil des verwendeten Fiberglases wurde durch Jute-Lagen ersetzt, die nicht nur ökologischer sondern zugleich leichter sind. Das Design wird aus wasserbasiertem Decklack gefertigt. In nur drei Minuten sind die zwei Boardteile zu einem wendigen Freerideboard zusammen gebaut, das in seiner Performance herkömmlichen Snowboards in nichts nachsteht.
Jurybegründung: Mit Bestwerten in allen Bereichen zeigt Atomic, wie moderne, hochfunktionelle Sportprodukte ohne Einbuße bei Funktion und Design nachhaltig produziert werden können. Das gelungene Gesamtkonzept von der Logistik bis zur CSR hat absoluten Vorbildcharakter nicht nur für die Sportartikelindustrie.
Gewinner Accessories – Edelrid Kite
Das Kletterseil „Kite“ wurde für hohe sportliche Ansprüche entwickelt und an den strengen bluesign-Standard angepasst. Das Seil zeichnet sich zudem durch minimales Gewicht, kleinen Durchmesser und hohe Geschmeidigkeit aus.
Jurybegründung: Die zu Vaude gehörende Firma Edelrid hat das Nachhaltigkeitskonzept der Mutter verinnerlicht und überzeugt mit beispielhaften Lösungen für die gesamte Herstellungskette. Im Übrigen ist das Kite Seil ein gelungener Beweis, dass nachhaltige Produkte auch im Hinblick auf Funktion und Sicherheit einen Spitzenplatz im Vergleich zu Konkurrenzprodukten einnehmen können.
Gewinner Textile – Pyua Climate 2L Padded Man Jacket und Pant
Umweltbewusste Freerider begeistert Pyua mit seiner Kleidungskombi „Climate 2L Padded“. Wie alle anderen Textilien der Marke sind Jacke und Hose ausschließlich aus recycelten Materialien hergestellt und lassen sich selbst wieder vollständig verwerten. Die Funktionalität der Kleidung wird durch die Verwendung von Sympatex Membranen garantiert. Diese Materialien werden zudem komplett ohne die Verwendung des gesundheitsschädlichen Polytetrafluorethylens, besser bekannt als Teflon, produziert. Das Outfit weist eine organische, runde Schnittführung auf und bei der Farbwahl hat sich Pyua für die kommende Saison von der Natur mit eher gedeckten Tönen inspirieren lassen.
Jurybegründung: Die noch junge Marke Pyua setzt sein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept konsequent und zielstrebig um. Der Endverbraucher erhält ein modisches Produkt mit gelungener Optik, das durch den Einsatz der PTFE freien Sympatex Membran höchste Funktionalität bei bester Verträglichkeit und kompletter Recyclingfähigkeit garantiert.
Gewinner Textile (2) – Patagonia W´s R3 HiLoft Hoody
Die Fleecejacke „W´s R3 HiLoft“ reiht sich ein in die umweltfreundlichen Produkte der kanadischen Firma: Sie ist zum größten Teil aus recycelten und wieder verwertbaren Polartec-Materialien hergestellt. Zudem ist die leichte und warme Jacke bluesign zertifiziert. Das bedeutet, dass der Produktionsprozess hinsichtlich Ressourcenverwendung, Konsumentensicherheit, Wasser- und Luftverunreinigung und Arbeitsbedingungen geprüft wird. Die Jury zeichnete mit der Jacke auch das seit vielen Jahren erfolgreiche nachhaltige Gesamtkonzept von Patagonia aus.
Jurybegründung: Patagonia erbringt seit vielen Jahren den Beweis eines erfolgreichen nachhaltigen Gesamtkonzeptes für die gesamte Produktionskette. Die R3 HiLoft Jacke macht da keine Ausnahme und begeistert mit hoher Funktion, gelungenem Design und herausragenden Lösungen für nachhaltige Produktion.
Gewinner Fabrics & Fibers – Lenzing Fibers Tencel
Der österreichische Faserhersteller Lenzing Fibers zeichnet sich durch ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept aus, das von den verwerteten Rohstoffen über den Umgang mit den Ressourcen bis hin zur Elektromobilität auf dem Firmengelände reicht. Stellvertretend für diesen ganzheitlichen Ansatz zeichnet die Jury die Faser „Tencel“ mit dem Eco Responsibility Award in der Kategorie Fabrics & Fibers aus.
„Tencel“ wird aus Eukalyptus-Cellulose hergestellt und als Alternative zur herkömmlichen Baumwolle beispielsweise für T-Shirts verwendet. Der Vorteil von Eukalyptus ist dessen schnelles Wachstum und der geringe Wasser- und Bodenverbrauch. Lenzing garantiert einen Anbau ohne Genmanipulation und Einsatz von Pestiziden. Schlussendlich ist die „Tencel“-Faser biologisch abbaubar, was sie zusätzlich zu einer wahren Öko-Faser macht.
Jurybegründung: Mit einem überragenden Nachhaltigkeitskonzept beansprucht Lenzing eine Führungsrolle in der Textilbranche. Der ganzheitliche Ansatz bezieht sich auf alle bewerteten Segmente, von den verwendeten Rohstoffen über den Umgang mit Ressourcen bis zur Elektromobilität auf dem Firmengelände.