Digitalisierung lautet das aktuelle Schlagwort in der Bike- und Fahrradszene. Auch auf der diesjährigen EUROBIKE in Friedrichshafen drehte sich bei vielen Ausstellern, Besuchern und Branchenkennern alles um dieses Thema. Im Rahmen der Messe fand am Donnerstag, 1. September 2016, das Presse-Symposium "Biken 3.0 - Die Zukunft des vernetzten Radfahrens" mit namhaften Vertretern von Herstellern, Dienstleistern und Tourismusregionen statt. Im Fokus der zwei Diskussionsrunden standen die Entwicklung des Fahrrads zum Smart-Bike, die digitale Touren- und Reiseplanung im Radtourismus sowie die Zukunft der urbanen Mobilität und die Möglichkeiten intelligenter Vernetzung. Dr. Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) skizzierte zu Beginn Zukunftsvisionen für die immer weiter reichende Digitalisierung der Fahrradwelt.
"Die digitale Zukunft der Fahrradwelt wird noch spannende Entwicklungen bereit halten", so Dr. Achim Schmidt (DSHS). "Denkbar ist die digitale Überwachung von Verschleißteilen mit entsprechenden Warnhinweisen. Vernetzte Mountainbikes könnten die Belastung des Fahrers erkennen - und dann angepasste Alternativrouten vorschlagen."
Digitalisierung für mehr Brand-Awareness
Christof Hinterplattner (Co-Founder und CEO, Bikemap GmbH), Peter Schlickenrieder (Testimonial für die italienische Tourismusregion Trentino) sowie Michael Zach (Head of Product Marketing, Falk Outdoor Navigation) diskutierten die digitalen Möglichkeiten in Tourismus-Regionen. Einhellig vertraten die Experten die Meinung, dass die Digitalisierung der Fahrradbranche mehr als überfällig ist und durch die Schaffung neuer, multimedialer Erlebnisse die Brand-Awareness zu Herstellern und Regionen gleichermaßen steige. Digitalisierung biete somit eine Entwicklungschance für die Industrie, die noch lange nicht an ihrem Ende angelangt sei.
Urbane Ballungsräume werden zu smarten Bike-Welten
Mit Fokus auf die urbane Mobilität sprachen Mathias Ullrich (Global Director Digital Transformation, PON Bicycle Group) und Eric Pferrer (Enterprise Architect Microsoft Services, Microsoft Deutschland GmbH) über den Trend Connected-Biking. Herkömmliche Fahrräder ebenso wie e-Bikes werden hierbei mit intelligenten Assistenzfunktionen ergänzt und bieten somit mehr Sicherheit, mehr Komfort und mehr Spaß auf Radwegen aller Art.
Die Bedeutung der Digitalisierung werde sich gerade in urbanen Ballungsräumen bemerkbar machen: Ein möglicher Use Case könnten beispielsweise Ladestationen sein, die sowohl für e-Bikes als auch für e-Autos funktionieren und die neben einem WLAN Hotspot auch telemetrische Funktionen zur Verkehrsführung enthalten.
Eingeleitet durch den Impulsvortrag von Andreas Gahlert, Founder und CEO des Pionier-Unternehmens für Smart-Biking COBI, waren sich alle Podiumsgäste darüber einig, dass vernetztes und smartes Radfahren eine unumkehrbare Entwicklung der Fahrrad-Branche ist und diese nachhaltig verändern wird.