Prof. Benno Nigg betätigt sich normalerweise nicht als Totengräber. Doch in seiner neusten Analyse wissenschaftlicher Daten hat der renommierte Schweizer Biomechanik-Papst die Pronation zu Grabe getragen. Pronation sei keine gute Variable um Laufverletzungen zu verstehen. Im Gegenteil: Pronation sei sogar ein natürliches Dämpfungsverhalten des Körpers. Prof. Nigg hat zuerst an der ETH Zürich und dann im eigenen Forschungslabor an der Universität Calgary in Kanada über 40 Jahre die Entwicklung von Laufschuhen verfolgt und begleitet. Heute sagt er klipp und klar: "Die Idee, dass ein Laufschuh falsche Bewegungsmuster korrigieren muss, hat sich nicht bestätigt."
Laufschuhe, die stützen, führen und universell dämpfen, sind von gestern.
Doch wie wählen Läufer heute den richtigen Laufschuh?
Mit seiner Forschung weist Prof. Nigg die Richtung. Er geht davon aus, dass es nicht die eine perfekte Laufbewegung gibt, sondern Millionen von individuellen Laufmustern. Der richtige Laufschuh ist damit derjenige, der die bevorzugte Laufbewegung des Läufers nicht in eine Richtung zwingt, sondern ihr folgt (1). Bei der Auswahl hilft das sensibelste Messinstrument der Welt, der menschliche Körper, denn die körpereigene Sensorik ist präziser als jedes Videosystem. Als Fazit gilt: der als am komfortabelsten empfundene Schuh passt auch am besten zur individuellen Laufbewegung. Das ist eine grundlegende Abkehr von Laufschuhen, die die Bewegung kontrollieren wollen und bedeutet eine neue Freiheit für die Füsse.
Gemäss Prof. Benno Nigg kann auf Schuhe nicht verzichtet werden, denn sie hätten durchaus eine wichtige Rolle bei der Verletzungsprävention. Nigg spekuliert, dass neben Bewegungsfreiheit auch eine funktionelle lokale Dämpfung eine positive Auswirkung auf den Komfort beim Laufen hat. In diesem Gebiet werde momentan geforscht. Die junge Schweizer Laufschuhmarke "On" leistet mit einer neuartigen Laufsohle bereits einen wichtigen Beitrag. Ein Team von Sportwissenschaftlern und Laufenthusiasten rund um den ehemaligen Spitzenathleten und Weltmeister Olivier Bernhard lässt den Laufschuh nur noch genau dann und dort dämpfen, wo der einzelne Läufer bei der Landung Dämpfung braucht. Dann wird die Sohle fest, erlaubt eine freie Abrollbewegung und einen stabilen, kraftvollen Abstoss. "Weich landen, hart abstossen." fasst Olivier Bernhard, Mitgründer und Leiter des Entwicklungsteams von On die Funktionsweise der patentierten Technologie zusammen.
On wurde 2015/16 von der ISPO bereits zum zweiten Mal mit dem Gold-Award für den besten Performance-Schuh ausgezeichnet. On-Schuhe verzichten auf Stützen oder eine steife Sohle, die den Läufer in eine Richtung zwingen. Bei On sind stattdessen 15-18 Hohlelemente an der Sohle im Einsatz und reagieren auf die individuelle Laufbewegung. Einzeln oder zusammen, genau dann und dort wo Dämpfung nötig ist. So erlauben sie jedem Läufer auf seine natürliche Art zu laufen. Ganz gleich ob er zu Pronation oder Supination neigt, Vorfuß-, Mittelfuß- oder Fersenläufer ist. Dies wird gemäss Laufsportspezialisten schon beim ersten Schritt als unglaublich komfortabel erlebt. Hobbyläufer und Spitzenathleten profitieren von einem neuen Laufgefühl: leicht, weich und trotzdem schnell. On realisiert die Kombination von Komfort und Geschwindigkeit und vereint die Vorteile eines weichen Trainings- und eines harten, schnellen Wettkampfschuhs.
On wird von Laufanfängern wie auch von Spitzenathleten geschätzt. Mehr als 60 Spitzenathleten laufen mit On zu neuen Bestzeiten und bewältigen längere Trainingseinheiten. Die Schweizer Olympiasiegerin Nicola Spirig trainiert im On auf die Olympiade 2016 in Rio. Der Belgier Frederik Van Lierde wurde im On Ironman Weltmeister auf Hawaii. Und der Kenianer Paul Michieka siegte im On am Jungfrau Marathon. Der patentierte Laufschuh aus der Schweiz stand in den letzten Jahren bereits mehr als hundert Mal auf dem Siegerpodium.
(1) 1 Nigg BM. (2001). The role of impact forces and foot pronation: A new paradigm. Clinical Journal of Sports Medicine 11 (1) 2-9