Outdoor- und Skibekleidungshersteller Schöffel hält an seinem erklärten Ziel fest, Fluorchemie langfristig vollständig aus dem textilen Produktionsprozess zu tilgen. Das teilte das Unternehmen nach der Veröffentlichung des aktuellen Greenpeace Reports "Chemie für Gipfelstürmer" mit. In dieser Aktion waren Funktionsjacken verschiedener Hersteller einem groß angelegten Schadstofftest unterzogen worden. Dabei wurden, wie bei allen getesteten Jacken, auch in der Herrendaunenjacke Keaton von Schöffel Reststoffe per- und polyfluorierter Chemikalien (PFC) gefunden.
Auch wenn die Testergebnisse auf den ersten Blick nicht zufriedenstellend sein können, unterstützt der Outdoor- und Skibekleidungshersteller die Beschäftigung mit diesem sensiblen Thema. "Unser langfristiges Ziel ist und bleibt es, vollständig auf C0 umzusteigen", sagt Peter Schöffel, geschäftsführender Gesellschafter der Schöffel Sportbekleidung GmbH in Schwabmünchen. "Daher arbeiten wir bereits seit geraumer Zeit mit unseren Stofflieferanten an Lösungen und konnten mit der Sommerkollektion 2014 bei der Ausrüstung der Funktionsbekleidung den vollständigen Umstieg von C8 auf C6 vollziehen." Unter diesen Bezeichnungen versteht man fluororganische Verbindungen, die mit unterschiedlichen Verfahren auf Textilien aufgebracht werden, um diese wasser- sowie ölund schmutzabweisend zu machen.
Die aktuell in der Keaton nachgewiesenen Stoffe stellen keine Überraschung dar. "Sie stammt aus der Wintersaison 2012, also aus dem letztjährigen Winter", erklärt Klaus Gulde, Leiter der Materialwirtschaft, "zum Zeitpunkt der Produktion war der Ausstieg aus C8 noch nicht abgeschlossen." Das dargestellte Diagramm beziffert die Summe aller PFC, d.h. der Ausrüstung auf Basis von Fluorcarbon in dieser hochwertigen und aufwendig verarbeiteten Funktions-Jacke. Dennoch, darauf weist das Unternehmen mit Nachdruck hin, liegt bei den gemessenen Werten keinerlei Überschreitung gesetzlicher Grenzwerte vor, ist - wie auch Greenpeace in der Studie selbst betont - das Tragen der Jacke nicht schädlich.
Peter Schöffel sieht für die Zukunft neue Aufgabenstellungen in der Produktion - branchenübergreifend müssen und werden Lösungen erarbeitet werden. Forschung und Entwicklung werden am Schöffel-Stammsitz in Schwabmünchen intensiv vorangetrieben "Unser Fokus bei der Suche nach PFC-Alternativen lag bisher auf einer gleichbleibend hohen Funktionalität unserer Bekleidung. Nun heißt es, die ökologischen Anforderungen vor allem in der Vorstufe - Stoffherstellung, chemische Industrie - noch stärker zu berücksichtigen." In der Tat, so Gulde, gibt es Alternativen zur PFC-Ausrüstung, die aber bis dato den Ansprüchen in Bezug auf Performance und Haltbarkeit (Nachhaltigkeit!) in keiner Weise genügen. Zudem müssen nicht zuletzt Erwartung und Bedürfnisse des Endverbrauchers stärker in den Mittelpunkt rücken.
Stellungnahme dere FACHGRUPPE OUTDOOR (FGO) zum Greenpeace Report 'Chemie für Gipfelstürmer'